Stromausfall in Glaucha: Ohne Strom durch die Nacht

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Ein mobiler Stromerzeuger am Georg-Cantor-Gymnasium in der Torstraße in Glaucha. (Foto: Jan Möbius)

Halle/StäZ – Der Brand im Umspannwerk des Kraftwerks Dieselstraße hat offenbar dramatischere Auswirkungen auf die Stromversorgung in der südlichen Innenstadt, als zunächst vermeldet. Immer noch sind nach Angaben der Stadt rund 7.100 Haushalte ohne Strom. Den Stadtwerken ist es bisher nicht gelungen, mehrere Straßenzüge wieder ans Netz zu bringen. Inzwischen hat die Stadt eine Notunterkunft und Anlaufstelle für betroffene Anwohner in der Turnhalle der Grundschule Hutten in der Huttenstraße 40 eingerichtet. Dort sollen nach StäZ-Informationen bis zu 200 Betten vorgehalten werden. Ein weiterer Informationspunkt sei am Rannischen Platz eingerichtet worden. Betroffene Bürger können sich zudem bis 24 Uhr an die Hotline 0345 2210 wenden. In weiten Teilen des betroffenen Gebiets ist auch der Mobilnetzempfang gestört.[ds_preview]

Die Turnhalle der Huttenschule ist das Ausweichquartier für die Nacht. (Foto: Jan Möbius)

Die Stadt teilte in einer aktualisierten Katwarn-Meldung an die Bevölkerung mit, dass die Wiederherstellung der vollständigen Stromversorgung erst in den Nachtstunden zu erwarten sei. Zudem kursieren widersprüchliche Meldungen darüber, welche Straßenzüge bereits wieder am Netz sind und welche nicht. So meldeten zum Beispiel die Stadtwerke gegen 18 Uhr, das Gebiet der Beyschlagstraße sei bereits erfolgreich wieder ans Netz gegangen. Gegen 20.20 Uhr meldete dagegen die Stadt, Gebiete rund um die Beyschlagstraße seien noch unversorgt. Zusätzlich sind nach Auskunft der Stadt auch noch die Beesener Straße, der Rannische Platz, die Torstraße, die Geseniusstraße, der Wörmlitzer Platz und die Wörmlitzer Straße betroffen beziehungsweise Teile davon.

StäZ-Beobachtungen in Glaucha legen nahe, dass es vor allem Probleme beim Wiederzuschalten einzelner Straßenzüge gibt. Nicht alle Trafostationen können offenbar problemlos wieder ans Netz genommen werden, sondern versagen beim Zuschalten den Dienst. Wiederhergestellt ist dagegen nach Angaben der Stadtwerke die Fernwärmeversorgung. In den mit Fernwärme versorgten Wohnungen stehe damit ab Abend wieder Heizung und Warmwasser zur Verfügung. Man unternehme alles, um auch die Stromversorgung wiederherzustellen, so eine Sprecherin der Stadtwerke. Dabei greife man auch auf zusätzliche „Netzersatzanlagen“ des Netzbetreibers Mitnetz Strom und des Technischen Hilfswerks (THW) zurück, um strategisch wichtige Trafostationen wieder versorgen zu können.

In welchem Zustand sich das Umspannwerk im Kraftwerk Dieselstraße befindet, das den Stromausfall ausgelöst hatte, ist zur Stunde offen. Nach den bisher vorliegenden Informationen war es dort in den Morgenstunden zu einem Brand gekommen, der gegen 11:40 Uhr gelöscht zwar war. Doch musste das Umspannwerk voll abgeschaltet werden, was den Stromausfall hervorrief.

Der Rewe-Markt in der Torstraße schloss am Vormittag wegen des Stromausfalls seine Türen. (Foto: Jan Möbius)

Der gesamte Schaden durch die Havarie ist zur Stunde noch nicht überblick‑, geschweige denn bezifferbar. Bereits am Vormittag schloss zum Beispiel der Rewe-Supermarkt, weil offenbar die Kühlaggregate ausgefallen waren. Zu vermuten ist, dass viele Lebensmittel nun nicht mehr verkauft werden können und weggeworfen werden müssen. Am ebenfalls betroffenen Georg-Cantor-Gymnasium lief der Unterricht am Vormittag jedoch im Wesentlichen normal. Schüler berichten, dass der Ausfall technischer Geräte wie Beamer und E‑Boards sich nicht wesentlich auf den Unterricht ausgewirkt habe. Zudem habe die Schulklingel nicht funktioniert.

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