Zorn-Autor Stephan Ludwig auf Abwegen

Nicht in Halle, sondern in der ostdeutschen Braunkohle spielt der neue Roman des Hallensers.

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Stephan Ludwig. (Foto: Stefan Gelberg)

Halle/StäZ – Nicht im Schutt der Marktkirche oder im Neustädter Plattenbau spielt der neue Roman von Halles Erfolgsautor Stephan Ludwig, sondern in vergänglicher ländlicher Szenerie. Ludwig kehrt seinem Kommissar Zorn für diesmal den Rücken. „Unter der Erde“, so heißt der Roman, den Ludwig in der kommenden Woche der Öffentlichkeit präsentiert, spielt in der Lausitz, in der Kohle, in Volkow.

„Unter der Erde“:Cover des neuen Romans von Stephan Ludwig. (Foto: Verlag Fischer Scherz)

Ein Dorf am Rand eines riesigen Tagebaugebiets ist dieses Volkow. Das Dorf selbst ist dem Bagger und damit dem Untergang geweiht, und doch ist es noch bewohnt von ein paar Menschen, die scheinbar nicht weg wollen. Romanheld Elias Haack hingegen ist einer, der nur zu Besuch ist bei seinem Großvater Wilhelm. Ein 90. Geburtstag, ausgerechnet, nach über 30 Jahren Schweigen. Es ist ein kurzes Wiedersehen. Wilhelm – es ist ein Thriller – stirbt, ohne dass Elias erfährt, wonach er sucht. Er bleibt im Dorf und versucht, der Vergangenheit auf die Spur zu kommen und dem Geheimnis des Dorfes.

Die Idee zum neuen Roman soll Ludwig selbst vor Ort gekommen sein, während einer Autopanne im Lausitzer Tagebaugebiet. „Unter der Erde“ ist das Ergebnis dieser Panne, und so eine Panne findet sich auch im Buch wieder. Sinnigerweise ist Romanheld Elias Haack auch selbst Schriftsteller. Was sich dann im Roman entspinnt, auf verschiedenen Zeitebenen mit auflösendem Finale, wird auf Amazon verkaufsfördernd als „Quentin Tarantino in Buchform“ und als „Spannung jenseits der Genregrenzen“ angepriesen. Die ersten Rezensionen auf verschiedenen Internetseiten – das E‑Book ist bereits erhältlich – sind jedoch eher verhalten.

„Unter der Erde“ von Stephan Ludwig erscheint am 26. Februar. Das Buch aus dem Verlag Fischer Scherz hat 400 Seiten und kostet 14,99 Euro. Zur Buchpremiere liest der Autor am Mittwoch, 26. Februar um 20.15 Uhr in der Thalia Buchhandlung am Markt.

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