Gemeinderat Teutschenthal: Alle Fraktionen fordern Sondersitzung

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Teutschenthal/StäZ - In Teutschenthal kommt am Dienstag der Gemeinderat zu einer Sondersitzung zusammen. Bürgermeister Ralf Wunschinski bestätigte entsprechende StäZ-Informationen. Der CDU-Mann sagte, dass die Sitzung eine fraktionsübergreifende Forderung sei. „Alle vier Vorsitzenden haben sich dafür ausgesprochen“, so Wunschinski. Zur konkreten Tagesordnung wollte sich der Rathauschef nicht äußern. Hauptthema der Versammlung soll aber nach StäZ-Informationen die umstrittene Einstellung  eines Sachbearbeiters im Bauamt der Gemeinde sein, der die dafür in der Stellenausschreibung geforderten Qualifikationen nicht nachweisen konnte. Der Mann fungiert derzeit als kommissarischer Leiter des Bauamtes – jedoch ohne Personalhoheit (StäZ berichtete). [ds_preview]

Stolpert Bürgermeister in Teutschenthal über Bauamtsleiter-Personalie?

Der Gemeinderat von Teutschenthal ist bereits am 2. Januar dieses Jahres zu einer Sondersitzung zusammengekommen. Sollte es eine weitere geben, könnte das für Bürgermeister Wunschinski unangenehme Folgen haben. Foto: Jan Möbius

Dem 46-Jährigen wird eine freundschaftliche Nähe zu Bürgermeister Wunschinski nachgesagt. Aus diesem Grund soll er auch ohne den erforderlichen Abschluss als Bauingenieur die Stelle im Bauamt bekommen haben. Diese mutmaßliche Nähe und die womöglich damit verbundene Einstellung des heutigen Amtsleiters im Mai 2017 soll nun in der Gemeinderatssitzung thematisiert werden. Beide Männer bestreiten die Vorwürfe. Inzwischen untersuchen die Staatsanwaltschaft und die Kommunalaufsicht den Fall. Unter anderem ist von Einstellungsbetrug bis hin zur Untreue die Rede. Der Gemeinderat von Teutschenthal hat die Entlassung des Bauamtsleiters gefordert. Fachlich wird die Sitzung am Dienstag von der Gemeinde-Rechtsanwältin begleitet, die bereits im Vorfeld zwei Varianten vorgeschlagen hat: Aufhebungsvertrag oder Kündigung.

Wunschinski gibt Verfahren aus der Hand

Obwohl auch Bürgermeister Wunschinski eine private Nähe zu seinem Angestellten von sich weist, verwundert der jüngste Zug des Rathauschefs viele Gemeinderäte. Wunschinski hat sich nämlich vor wenigen Tagen aus der Klärung der Personalie um seinen Bauamtsleiter vollständig zurückgezogen und die Verantwortung auf seine Hauptamtschefin Theresa Kübler übertragen. Dass er sich damit angreifbar machen oder gar eine Art Schuldeingeständnis abgeben könnte – so will der Bürgermeister seinen Rückzug aus dem Fall aber nicht verstanden wissen. „Ich will mir einfach nicht nachsagen lassen, dass ich die Untersuchungen dazu beeinflusst habe“, so Wunschinski zur StäZ.

Vertrauen soll infrage gestellt werden

Für FDP-Gemeinderat Frank Witte birgt der Rückzug Wunschinskis deutlichen Zündstoff. „Damit zeigt er doch erst, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Ihn einfach so aus der Verantwortung zu entlassen, wäre jetzt ein falscher Schritt und ein fatales Signal“, so Witte. Für ihn bleibe es dabei, dass er die Sondersitzung des Gemeinderates am Dienstag dazu nutzen werde, das Vertrauen zwischen Abgeordneten und Bürgermeister infrage zu stellen. Somit könnte es dann auch um das Amt des Rathauschefs gehen.

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