Urlaub auf der Saale

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Hausboot auf der Saale. Ab Mai soll es das Angebot in Halle geben. (Foto: xkn)
Andreas Werner und Simone Brockhaus von der Reederei am Saalehafen vor dem Hausboot-Prototyp. (Foto: xkn)

Halle/StäZ – „Wir schrauben noch dran“, sagt Andreas Werner am vergangenen Sonntag, als er sein neuestes Projekt der Öffentlichkeit vorstellt. Nicht erschrocken sein, wenn das Häuschen noch wie eine Baustelle aussieht, soll das heißen. Um in das Haus zu gelangen muss man freilich ans Wasser gehen. Im Hafen Trotha steigt man eine Gangway hinunter zu einem schwankenden Ponton. Schon steht man vor dem Haus von Andreas Werner und Simone Brockhaus. Ab Mai kann man es mieten. Übersensibel für Schwankungen des Untergrunds sollte man dabei freilich nicht sein. Denn das Haus ist ein Hausboot. Es schwimmt und man kann damit über die Flüsse und Kanäle fahren. „Dann kann man Urlaub auf der Saale machen“, sagt Simone Brockhaus, und es klingt vielversprechend.[ds_preview]

Liegeplatz im Hafen Trotha. Im Hontergrund sieht man die anderen Schiffe der Reederei am Saalehafen. (Foto: xkn)

Werner und Brockhaus haben sich die Neujahrswanderung der Stadtverwaltung ausgesucht, um ihr neuestes Projekt vorzustellen. Die beiden sind Reeder und Pensionsbetreiber. Sie besitzen bereits das Ausflugsschiff MS Händel. Die Hausboote sollen ein weiteres Standbein werden. Am ersten schrauben sie, wie gesagt, gerade. Später sollen noch weitere dazukommen, je nach dem, wie sich die Nachfrage entwickelt. In Halle könnten sie damit eine Marktlücke erobern. Denn der Urlaub auf der Saale ist realtiv unkompliziert.

Doppeltes Doppelstockbett. (Foto: xkn)

Einen Bootsführerschein zum Beispiel braucht man nicht, um mit dem Hausboot loszutuckern. Einfach mieten, an Bord gehen, Gepäck verstauen, gemütlich einrichten und losfahren, wohin der Fluss fließt und auch wieder zurück. Das Versprechen ist am Sonntag bereits greifbar. Von einer kleinen überdachten Veranda kommt man ins Innere des Bootsaufbaus. Rechts hinten steht ein Doppelstock-Doppelbett, also vier Schlafplätze. Darunter sind unter einer noch nicht angebrachten Verkleidung die Frischwassertanks zu erkennen. Das Wasser braucht man unter anderem für WC und Dusche – die Nasszelle ist hinten links. Der Rest ist ein nur ein paar Quadratmeter großer Raum in Kinderzimmergröße. „Insgesamt sind es dann sechs Schlafplätze“, erläutert Andreas Werner. „Aber zugelassen ist das Hausboot für 23 Personen.“ Man kann also auch eine Party darauf feiern, soll das heißen. Durch eine Hintertür gelangt man zum Heck des Hausboots. Platz für mehr als zwei Liegestühle ist hier nicht. Aber es soll ja auch keine Kreuzfahrt werden.

Kapitänsplatz auf dem Vorderdeck. (Foto: xkn)

Angetrieben wird das Gefährt von einem 15-PS-Außenbordmotor. Damit komme man auf rund 12 km/h, sagt Werner. Eine Fahrt über Flüsse und Kanäle von Halle nach Berlin dauere dann rund vier Tage. Gesteuert wird das Boot von einem Kapitänsplatz auf dem Vorderdeck. Ein Monitor, der den Bereich vor dem Boot erfasst hilft beim Navigieren. Insgesamt ist die Plattform gut zehn Meter lang und vier Meter breit. Auf dem Dach sorgen Sonnenkollektoren für die Stromversorgung der Bordbatterie. Mit ihr könne ein Fernseher betrieben oder die Handys aufgeladen werden.

Auch ein Anker ist an Bord. (Foto: xkn)

Im Mai soll das Angebot starten. „Wir haben schon eine Menge Anfragen, und es gibt auch eine Liste“, sagt Andreas Werner. Der Preis für das Vergnügen variiert, je nach Haupt- oder Nebensaison. Er soll um die 100 Euro pro Tag liegen.

Reederei am Saalehafen
Kontakt über Pension am Krähenberg
www.am-krähenberg.de/reederei
0345 4 78 236 0

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