Feuerwerk wie eh und je: Halle begrüßt 2020

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Überreste von Silvesterfeuerwerk in Halle (Foto: FFF Halle)

Halle/StäZ – In Halle hat das Jahr 2020 mit viel Feier und Feuerwerk begonnen, aber auch Sicherheits- und Rettungskräfte hatten einiges zu tun. Im Uniklinikum in Halle erblickte das erste Baby der Neujahrsnacht um 1.56 Uhr das Licht der Welt. Das Mädchen heißt Jana, wie dubisthalle.de meldete.[ds_preview]

Bereits in den Abendstunden des 31. Dezembers hatten etliche private Feuerwerke den Nachthimmel erleuchtet und für eine klassische Silvesterklangkulisse gesorgt. Die Diskussionen der vergangenen Monate um ein mögliches Verbot der privaten Böllerei haben offenbar viele nicht beeindruckt. Das private Zünden von Raketen und anderen Feuerwerksbatterien gehört an Silvester und Neujahr weiterhin offenbar fest dazu. Um Mitternacht schossen praktisch an jeder Straßenkreuzung der Innenstadt und auch in den anderen Stadtteilen Menschen Neujahrs-Salut.

Die Kehrseite sind unter anderem etliche Tonnen Silvestermüll, die in den Straßen liegenblieben. Die Stadtwerke haben seit Mittwoch alle Hände voll zu tun. Mitarbeiter der Entsorgungssparte HWS fahren Sonderschichten. Allein am Neujahrstag sammelten sie in der Innenstadt 15 Tonnen Feuerwerksmüll ein. Die HWS rechnet mit insgesamt bis zu 22 Tonnen, die im Stadtgebiet zusammenkommen werden. Gleichzeitig rief die HWS die Hallenserinnen und Hallenser zur Unterstützung auf, vor allem durch eigenständige Müllbeseitigung. „Viele Menschen lassen den Müll vom Silvesterfeuerwerk einfach auf der Straße liegen. Ganz selbstverständlich, weil sie davon ausgehen, dass die Stadt bzw. die HWS dafür zuständig ist, jeglichen Silvestermüll zu beseitigen. Doch dem ist nicht so: Die HWS kehrt zwar die Straßen, aber es gilt auch das Verursacherprinzip: Wer dreckig macht, macht auch sauber“, heißt es in einer Mitteilung.

Saubermachaktion von Fridays for Future Halle am Neujahrstag. (Foto: FFF Halle)

Tatkräftige Hilfe beim Saubermachen bekamen die Profis am Neujahrstag von der Umweltbewegung Fridays for Future. Aktivisten zogen am Nachmittag durch Halle und säuberten mehrere Plätze und Straßen vom Müll. Die Müllsäcke brachten sie dann als symbolischen Akt vor das Stadthaus am Markt, wo sie die Stadtwerke dann abholten. Fridays for Future verknüpfte die Aktion mit einer politischen Botschaft: „Die Stadt Halle hätte die Möglichkeiten, diesen und sehr viel weiteren Müll durch ein Böllerverbot zu verhindern, denn als Alternative zum traditionellen ‚Geböllere‘ von jedem einzelnen könnte ein zentrales Feuerwerk trotzdem zu einem erstaunlichen Erlebnis werden und den Jahreswechsel etwas ressourcenschonender gestalten“, heißt es in einer Mitteilung.

Saubermachaktion von Fridays for Future Halle am Neujahrstag. (Foto: FFF Halle)

Auch die Feuerwehr hatte mehrere Einsätze. Kurios der Fall eines Balkonbrands in der Seebener Straße. Hier rief eine Frau die Polizei, weil ein Mann bei ihr laut an die Wohnungstür schlug. Es war aber kein Eindringling, sondern ein aufmerksamer Nachbar. Der Mann wollte die Frau auf einen Brand auf ihrem Balkon aufmerksam machen. Die Feuerwehr konnte den Brand löschen. Nach ersten Erkenntnissen hatte ein Feuerwerkskörper den Brand ausgelöst. Auch im Paulusviertel musste die Feuerwehr ein Feuer löschen. Dort war eine Mülltonne in der Uhlandtstraße in Brand geraten.

Müllcontainerbrand in der Uhlandtastraße in der Neujahrsnacht. (Foto: jr)

Die Bilanz der Polizei fiel nüchtern aus. 54 Einsätze im halleschen Stadtgebiet waren zu verzeichnen. Aufsehenerregenste Vorfälle war die Attacke eines 28-Jährigen, der einen 14-Jährigen in der Erich-Kästner-Straße auf der Silberhöhe im Streit mehrfach auf den Kopf schlug. Hintergrund der Tat sei laut Polizei gewesen, „dass sich der Beschuldigte durch die Art der Nutzung von Pyrotechnik gestört fühlte“. Auch auf dem Marktplatz, im Mühlweg, in der Rudolf-Breitscheid-Straße und in der Eislebener Straße kam es zu Schlägereien. Am Vormittag des Neujahrstags wurde ein 12-Jähriger in Halle-Neustadt im Gesicht und an Hand und Oberkörper verletzt, weil er einen Raketen-Blindgänger gefunden und erneut angezündet hatte.

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