Weinberg-Campus: Dieser Zug endet hier

Am Weinberg-Campus wird der neue Kreisverkehr fertig gestellt. Deshalb endet die Kröllwitz-Bahn aus der Innenstadt ab Freitag vor der Baustelle. Havag baut in Giebichenstein ab 2020.

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Die Haltestelle Weinberg-Campus Süd ist der Endpunkt für die Linie 5. Von dort fährt sie ab Montag wieder zurück in Richtung Innenstadt. (Foto: Jan Möbius)
Die Haltestelle Weinberg-Campus Süd ist der Endpunkt für die Linie 5. Von dort fährt sie ab Montag wieder zurück in Richtung Innenstadt. (Foto: Jan Möbius)

Halle/StäZ – Die durchgehende Straßenbahnverbindung zwischen dem Renbbahnkreuz und Kröllwitz in Halle wird ab Montag für mehrere Wochen unterbrochen. Betroffen davon sind nach Angaben der Halleschen Verkehrs AG (Havag) bis 14. August die Linien 4,5,7 und 94. Grund für die Unterbrechung der durchgängigen Linien, die vor allem von Studenten und Mitarbeitern des Universitätsklinikums sowie der wissenschaftlichen Einrichtungen in Heide-Süd genutzt werden, ist der Bau eines ampelgesteuerten Kreisverkehrs am Weinberg-Campus. So weit es geht, sollen Bahnen aber an die Baustelle heranfahren können. Die bisherige Haltestelle wird dafür für die kommenden Wochen laut Havag in einen Nord- und einen Südbereich getrennt. Für die Vorbereitungen stellt das Verkehrsunternehmen den Bahnverkehr am Gimritzer Damm schon am Freitag komplett ein und nimmt ihn erst am Montag mit dem Fahrplanwechsel um 4 Uhr wieder auf.[ds_preview]

Die Haltestelle Weinberg-Campus in Heide-Süd wird in zwei Bereiche aufgeteilt. (Grafik: Havag)
Die Haltestelle Weinberg-Campus in Heide-Süd wird in zwei Bereiche aufgeteilt. (Grafik: Havag)

Die Linie 5 endet dann, vom Rennbahnkreuz kommend, kurz vor dem Weinberg-Campus – etwa dort, wo sich heute Bahnschienen und Straße begegnen. An dieser Stelle wurde ein Behelfsbahnsteig aus Holz gebaut. Rund 400 zu Fuß zu bewältigende Meter sind es von dort bis zum Haltepunkt Weinberg-Campus Nord – der regulären Haltestelle. Dort können Fahrgäste in Straßenbahnen der Linie 7 (bis Büschdorf) und einer eigens eingerichteten 7E (bis Hauptbahnhof) einsteigen. Auf diese Weise soll es ermöglicht werden, dass unter anderem das Universitätsklinikum aus der Innenstadt kommend nicht vom öffentlichen Nahverkehr abgeschnitten wird. Alternativ fahren dorthin weiter auch Busse etwa der Linie 34. Die Straßenbahnen 4 und 94 fahren während der Bauzeit nicht.

Am Weinbergweg in Halle soll ab Herbst dieses Jahres ein Kreisel den Auto- und Straßenbahnverkehr regeln. Bisher war dafür dort eine Ampelanlage zuständig. (Grafik. Havag)
Am Weinbergweg in Halle soll ab Herbst dieses Jahres ein Kreisel den Auto- und Straßenbahnverkehr regeln. Bisher war dafür dort eine Ampelanlage zuständig. (Grafik: Havag)

Im Oktober dieses Jahres will die Havag alle Arbeiten am Gimritzer Damm und an der Heideallee abgeschlossen haben. Das setzt freilich voraus, dass es keine Überraschungen wie Kampfmittelfunde oder notwendig werdende archäologische Grabungen gibt. Seit 2016 wird an der 1,6 Kilometer langen Strecke bereits gebaut. Insgesamt werden rund 35 Millionen Euro investiert. Das Geld kommt aus dem Stadtbahnprogramm und aus den Fluthilfemitteln des Bundes. Für einen Kreisverkehr am Weinberg-Campus statt der bisher dort geltenden Ampelregelung hatten sich die Planer entschieden, um die wissenschaftlichen Einrichtungen aus allen Richtungen erreichbar zu machen. Das war bisher nicht möglich. Unerlaubtes Abbiegen hatte häufig Unfälle zwischen Straßenbahnen und Autos zur Folge. Eben deshalb kommt auch die neue Verkehrsführung wegen der vorgesehenen Abbiegespuren nicht ohne Ampeln aus. Denn die Straßenbahnen werden den Knoten weiterhin kreuzen.

Keine neuen Großbaustellen in diesem Jahr

Nach Abschluss der Arbeiten in Heide-Süd im Herbst können die Hallenser zumindest in diesem Teil der Saalestadt durchatmen: Die Havag hat angekündigt, in diesem Jahr keine neuen Großbaustellen mehr eröffnen zu wollen. Die geplante Ausbaustufe drei des Stadtbahnprogramms sei in der Planung noch nicht so fortgeschritten, dass Aufträge vergeben werden könnten, sagte Havag-Infrastrukturchef Erhard Krüger am Rande einer Veranstaltung in der vergangenen Woche. Derzeit würden noch Genehmigungen eingeholt. „Wir hoffen, dass wir im kommenden Jahr die Aufträge vergeben können.“

Giebichenstein wird ab 2020 zum Nadelöhr

Die Stadtbahnstufe drei wird die Kröllwitzer erneut hart treffen und umfangreiche Umleitungen erforderlich machen. Denn das Vorhaben umfasst auch den Bereich Giebichenstein mit seiner schon jetzt völlig überlasteten Kreuzung Seebener Straße/Burgstraße/Kröllwitzer Straße. Ein Umbau dieser Kreuzung galt noch vor wenigen Jahren nahezu unmöglich. Wie dort die künftige Verkehrsführung aussehen soll und ob dazu wegen des engen Raums auch Gebäudeabrisse notwendig werden, dazu machte die Havag noch keine konkreten Angaben.

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