Noch keine „Diverse“ in Halle

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Seit Jahresbeginn ist die Eintragung eines dritten Geschlechts möglich. (Grafik: Stockwerk-Fotodesign/AdobeStock)

Halle/StäZ – Es ist eine erste Momentaufnahme nach einem Monat: Das Thema „Drittes Geschlecht“ ist in Halles Einwohnerbehörde offenbar noch keines. Seit Jahresbeginn können intersexuelle Menschen nach einer Gesetzesänderung aufgrund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts sich als weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig registrieren und das in Geburtsurkunden sowie Ausweisen und Pässen eintragen lassen. „Divers“ lautet dann der Eintrag, man kann das Geschlecht aber auch gänzlich offen lassen. Zudem können Intersexuelle auch ihren Vornamen wechseln. Mit Stichtag 31. Januar hat jedoch noch niemand in Halle seinen Eintrag zu „divers“ im Pass- und Melderegister ändern lassen oder das beantragt, wie aus einer Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage der Städtischen Zeitung hervorgeht. Grund könnte das relativ komplizierte Verfahren sein. So wird zur Änderung der Eintragung ein ärztliches Attest verlangt, das eine „Variante der Geschlechtsentwicklung“ bescheinigt. Zudem müsste, um die Ausweispapiere ändern zu lassen, zuerst die Änderung der Geburtsurkunde vonstatten gehen, heißt es aus von der Stadt. Und dafür zuständig ist das Standesamt des jeweiligen Geburtsorts.

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