Neuen Sinn schaffen: Förderverein Juliane Noack lobt erstmals Stipendium aus

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Halle/StäZ – Vor drei Jahren, am 24. März 2015, starb die hallesche Schmuckkünstlerin Juliane Noack beim Absturz von Germanwings-Flug 9525 zusammen mit 149 anderen Menschen. Sie war 30 Jahre alt. Der Absturz, nach den Erkenntnissen der Ermittler absichtlich herbeigeführt durch den Kopiloten der Maschine, hatte damals auch in Halle große Betroffenheit ausgelöst. Die hallesche Künstlerszene trauerte am Kiosk „Hr. Fleischer“ in der Bernburger Straße, den Noack, ein künstlerisches Faktotum, mitgegründet hatte. Seitdem pflegen Angehörige und Freunde Juliane Noacks, die zuletzt in Leipzig gewohnt und gearbeitet hatte, das Werk und das Andenken der Künstlerin. Ein Verein wurde gegründet, um „aus dem Sinnlosen neuen Sinn zu schaffen“, wie der Lebensgefährte Noacks David Nowak damals formuliert. Und nun drei Jahre nach der Katastrophe wird zum ersten Mal ein „Juliane-Noack-Stipendium“ ausgeschrieben.[ds_preview]

Schon 26 Künstlerinnen und Künstler gefördert

Juliane Noack (Foto: Joerg Lipskoch)

„Die letzten drei Jahre waren für uns alle sehr hart. Wenn sich der Tag von Julianes Tod jährt, wird das immer besonders deutlich“, sagt David Nowak, der auch Vorsitzender des nach ihr benannten Fördervereins ist. „Aber umso mehr rührt es mich, wenn ich sehe, wie unser Verein, den wir in Gedenken an Juliane gegründet haben, immer weiter wächst und jedes Jahr mehr und mehr junge Künstler unterstützen kann. Die Ausschreibung unseres ersten Künstlerstipendiums Ende März ist dabei ein sehr besonderer Meilenstein, da dies die allererste Idee war, die schließlich zur Gründung des Fördervereins führte. Darin liegt etwas sehr kraftvolles.“

Das nun ausgelobte Stipendium ist also ein großer Meilenstein. Es ist mit monatlich 1.250 Euro dotiert und richtet sich an Künstler aus den Bereichen Schmuckkunst, Skulptur und Raumintervention. Auf diesen Feldern hatte auch Juliane Noack gearbeitet. Seit der Gründung im Oktober 2015 hat der Verein, der sich aus Spendengeldern und Fördermitgliedschaften finanziert, bundesweit bereits 26 Künstlerinnen und Künstler sowie Einzelprojekte gefördert. Für Ausstellungen, Kataloge und Produktionskosten flossen insgesamt 34.588 Euro, so Katrin Eitner, ebenfalls Vorstandsmitglied und Galeristin von Juliane Noack.

Einrichtung einer Stiftung als Ziel

Unter den bisherigen Förderprojekten ist die Ausstellung „Master Class“ von Hannes Uhlenhaut und weiteren sieben Absolventinnen und Absolventen der Hochschule für Bildende Künste Dresden und der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Sie findet im Herbst 2018 auf dem Gelände der Leipziger Spinnerei statt. Im März 2018 wurde die Ausstellung „entoecia“ von Marcus Biesecke, Sophie Baumgärtner, Elisa Sophia Herrmann, Sarah Schuschkleb und Martina Singerova, Absolventinnen beziehungsweise Studentin der Schmuckklasse der Burg Giebichenstein gefördert. Hier hatte auch Juliane Noack bis 2012 studiert. Ein weiteres Ziel des Fördervereins ist die Erarbeitung eines Werkverzeichnisses von Juliane Noack.

„Der Tod unserer Tochter ist nach wie vor sinnlos“, sagt Frank Noack, ihr Vater und Vorstandsmitglied des Fördervereins, „aber es war uns wichtig, etwas aufzubauen, dass an Juliane erinnert und in ihrem Sinne ist.“ Am Ziel ist der Förderverein indes noch nicht. Um Förderungen wie das nun ausgelobte Stipendium langfristig zu sichern, soll eine Stiftung gegründet werden. Der Verein wirbt daher weiter um Spenden.

Förderverein zum Aufbau einer Juliane Noack Künstlerförderung e.V.
www.julianenoack.de
Konto:
Deutsche Bank AG
IBAN: DE92 8607 0024 0590 5641 00

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siggivonderheide@me.com
6 Jahre her

Ich hätte ja gern ein Gefällt mir dazu beigesteuert, aber ihr besteht ja offenkundig auf einer Mitgliedschaft bei einem asozialen Datensammler-Netzwerk. Delete facebook!