Massiver Polizeieinsatz: Nächtliche 300-Mann-Razzia in Halle

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Die Polizei hat in der Nacht in Halle und dem Saalekreis den seit langem größten Einsatz gegen mutmaßliche Bandenkriminelle durchgeführt. Daran beteiligt waren nach StäZ-Informationen rund 300 Polizisten. Wie Ralf Karlstedt, Sprecher der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd, am Mittwoch gegenüber der StäZ sagte, sei der Einsatz noch nicht abgeschlossen. „Es laufen noch Maßnahmen.“ Aus diesem Grund könne er noch keine Details bekannt geben – um den Erfolg der Razzien nicht zu gefährden und mögliche Verdächtige aufzuschrecken. Der Einsatz steht in einer Reihe mit vergangenen Großeinsätzen, mit denen die Polizei seit Monaten mutmaßlichen Kriminellen in Halle und Umgebung zu Leibe rückt.[ds_preview]

Intensivtäter stehen im Visier

Polizisten bei einem Razzia-Einsatz in Neustadt im Herbst 2017. (Symbolfoto: Jan Möbius)
Polizisten bei einem Razzia-Einsatz in Neustadt im Herbst 2017. (Symbolfoto: Jan Möbius)

Nach StäZ-Informationen war die Ermittlungsgruppe (EG) „Intensivtäter“ federführend bei den Razzien, die in Halle und im Saalekreis stattgefunden haben. Hervorgegangen ist die Einheit aus der EG „Pizza“, die im Frühjahr 2017 maßgeblich an der Aufklärung einer Reihe von Überfällen auf Pizzaboten in Halle beteiligt war. Doch nach StäZ-Informationen wurde die Gruppe danach nicht aufgelöst, sondern wegen der nachweisbaren Erfolge weiter ausgebaut und zur EG „Intensivtäter“. Ihre Aufgabe: Bekämpfung der Eigentumskriminalität, insbesondere des besonders schweren Diebstahls aus Kellern, der gewerbsmäßigen Bandenhehlerei und der Betäubungsmittelkriminalität. Die Beamten sind, so ist zu vernehmen, mit einer Reihe von Befugnissen ausgestattet, die offenbar maßgeblich zu den Ermittlungserfolgen der vergangenen Wochen und Monate beigetragen haben. So sollen unter anderem richterlich erlaubte Abhörmaßnahmen zum Alltag der EG gehören.

Schläge der Ermittlungsgruppe meist massiv

Zwischen den Schlägen gegen die organisierte Kriminalität liegen häufig lange Zeiträume. Nach StäZ-Informationen werden dann Informationen gesammelt und ausgewertet. Erst dann,  wenn alle Fakten auf dem Tisch, schlägt die Ermittlungsgruppe zu – meist flächendeckend und mit jeglicher verfügbarer Unterstützung, unter anderem durch Einheiten der Bereitschaftspolizei und des Spezialeinsatzkommandos (SEK). Das jedoch nicht auf eigene Faust: In allen Fällen, so ist zu erfahren, ist die Staatsanwaltschaft involviert und somit Herrin des Verfahrens.

Die Erfolge der Ermittlungsgruppe „Intensivtäter“ sind beachtlich. Zahlreiche Festnahmen, große Mengen an sichergestellten Drogen und Diebesgut sind das Ergebnis ihrer Arbeit. Zuletzt wurde in Halle ein mutmaßliches Hehlerpärchen festgenommen. Die Beamten fanden bei den Durchsuchungen kleinere Mengen an Crystal, Cannabis und Ecstasy. Außerdem wurden mehrere Kilogramm Pyrotechnik, eine Schreckschusspistole, einige Messer und ein Schwert sichergestellt. Zuvor hatten die intensiven Ermittlungen der Ermittlungsgruppe ergeben, dass Intensivtäter im Stadtgebiet erbeutetes Diebesgut bei einem der Verdächtigen als Zwischenhehler gegen Betäubungsmittel eintauschen.

Das Ergebnis der neuerlichen nächtlichen Razzia in Halle steht indes noch aus.

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