Parteiauftrag Helmut-Kohl-Straße

DIE CDU-Basis wünscht sich eine Umbenennung der Magdeburger Straße. Doch ob tatsächlich diese Straße nach dem Kanzler der Einheit benannt wird, ist offen.

2

Wird es die Magdeburger Straße, die frühere Leninallee, die in Halle nach dem in diesem Jahr verstorbenen Bundeskanzler Helmut Kohl umbenannt wird? Das zumindest wünscht sich eine knappe Mehrheit der halleschen CDU-Mitglieder.[ds_preview]

Die Mehrheit der CDU-Mitglieder in halle wünscht sich die Umbenennung der Magdeburger Straße in Helmut-Kohl-Straße. Foto: StäZ

CDU-Stadtvorsitzender Marco Tullner hatte das Ergebnis einer internen unverbindlichen Mitgliederbefragung beim Parteitag am vergangenen Wochenende vorgestellt und der CDU/FDP-Stadtratsfraktion ins Auftragsbuch geschrieben, nun im Stadtrat für eine entsprechende Ehrung zu kämpfen. Parteiauftrag Helmut-Kohl-Straße also. Es muss allerdings, so ist aus CDU-Kreisen zu hören, nicht unbedingt die Magdeburger Straße sein. Denn die CDU-interne Mehrheit für eine Helmut-Kohl-Straße an dieser Stelle sei äußerst knapp gewesen und man wisse auch, dass es zu Kritik kommen könnte. Dicht hinter der Magdeburger Straße: die Europachaussee, also die hallesche Osttangente, die sich gerade im letzten Bauabschnitt befindet, gefolgt von der Magistrale in beziehungsweise nach Halle-Neustadt.

Es dürften schwierige Verhandlungen im Stadtrat werden. Zwar erhebt die CDU als stärkste Kraft im Rat Anspruch auf eine Ehrung des Kanzlers der Einheit aus Oggersheim, der allerdings zu Halle – Stichwort Eierwurf – ein schwieriges Verhältnis hatte, oder vielmehr Halle zu ihm. Bei der Union geht man insbesondere davon aus, besonders mit der SPD einen noch nicht eingelösten Deal zu haben, nachdem man 2012 der Umbenennung der Philipp-Müller-Straße in Willy-Brandt-Straße zugestimmt hatte. Wie sich die SPD und auch die anderen Fraktionen jedoch zu den Vorschlägen verhalten werden, ist offen. Es wird wohl darauf ankommen, auf welche Straße genau man sich in Verhandlungen zwischen den Fraktionen einigt.

CDU/FDP-Fraktionschef Andreas Scholtyssek, Foto: StäZ

CDU/FDP-Fraktionschef Andreas Scholtyssek jedenfalls betont, an einer Verhandlungslösung interessiert zu sein. „Wir werden einen Antrag stellen. Aber wir werden das Thema auch behutsam angehen, denn wir wollen eine Mehrheit gewinnen“, sagte Scholtyssek der Städtischen Zeitung. „Die Vergabe eines Straßennamens ist eine Ehre, und so müssen wir auch die Diskussion im Stadtrat führen. Da bringt es nichts, das übers Knie zu brechen.“ Ob es die Magdeburger Straße werde oder eine andere, darüber werde man sich zuerst fraktionsintern verständigen. „Und dann werden wir verhandeln“, so Scholtyssek.

Haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, Vorschläge für eine Helmut-Kohl-Straße, und was halten Sie überhaupt von der Diskussion? Diskutieren Sie unter diesem Beitrag.

0 0 votes
Article Rating
Subscribe
Benachrichtigen Sie mich zu:
2 Comments
älteste
neuste beste Bewertung
Inline Feedbacks
View all comments
Dirk Dirot
6 Jahre her

Überflüssige Diskussion. Vielleicht sollte man in Halle über einen Eierwurfplatz nachdenken, anstatt einem langweilgen Marktplatz

Albrecht Pohlmann
6 Jahre her

Kann mich @Dirk Dirot nur anschließen. Es gibt drängendere Themen in unserer Stadt. Und grundsätzlich: Für die besten Ortsbezeichnungen halte ich die, welche sich tatsächlich konkret auf den Ort beziehen, sich also von Landmarken wie Kirchen oder Ähnlichem herleiten, was dort ist oder mal war (Neumarkt, Ulrichstraße). In unserer Stadt gibt es, wie in allen anderen auch, allerdings viele Straßennamen, die sich auf Personen beziehen. Am ehesten leuchten mir noch die von solchen ein, die konkret etwas mit der Geschichte der Stadt zu tun haben (Rive-Ufer, Ludwig-Wucherer-Straße). Die vorhandenen Namen haben sich jedenfalls eingebürgert und sollten nur in dringenden Fällen… mehr lesen »