nt veranstaltet „kleinstes Reformationsfest“

Das Neue Theater bemächtigt sich in freundlicher Weise der Jubiläumsfeiern und zeigt auch den 450-Minuten-Defa-Film über Martin Luther.

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Es hat schon Tradition am Neuen Theater, die Feste zwar zu feiern, wie sie fallen, aber daraus eben immer auch ein besonderes Happening zu machen. Seit Jahren, schon seit Peter Sodanns Zeiten, ist es der 1. Mai der besonderen Art, der ein festes Festpublikum anzieht. Nun will das nt auch den Reformationstag freundlich vereinnahmen und veranstaltet am Vorabend und am 500. Jahrestag des Lutherschen Thesenanschlags das „kleinste Reformationsfest der Welt“.[ds_preview]

Per Facebook-Video lud nt-Intendant Matthias Brenner am Donnerstag die Hallenser für den Brückentag am Montag, 30.10., ab 17.30 Uhr in den Hof des NT. Die Hallenserinnen und Hallenser sollen mit ihm 95 Thesen moderne Thesen zusammentragen, auf einer für alle offenen Bühne. Gleichzeitig soll ein riesiges Wandgemälde entstehen, durch Besucher, ihre Kinder und die Maler Uwe Pfeifer aus Halle und Frank Hauptvogel aus Leipzig. „Unser Ansatz war: Lasst uns doch mal sehen, ob unsere Zuschauer selbst bereit sind, sich mit einem Beitrag zum Reformationsjubiläum zu beteiligen“, sagte Brenner zur Städtischen Zeitung. „Sehsüchte und Utopien, Kunst und Politik – die Leute sollen mitbringen, was sie für wichtig halten“, so Brenner. Der Eintritt ist frei, Getränke und Speisen werden verkauft.


Am Reformationstag selbst wird es dann im nt einen wahren Filmmarathon geben. „Wir zeigen alle fünf Folgen des Defa-Fernsehfilms ‚Martin Luther‘ “, sagt Brenner. 15 Uhr beginnt die Vorstellung im nt. Vorher, ab 14 Uhr wird Schauspieler Otto Mellies, der in dem Film den Lucas Cranach spielt, ein Filmgespräch mit dem Kulturchef der Mitteldeutschen Zeitung Andreas Montag führen. „Wir freuen uns, dass Otto Mellies nach Halle kommt. Es wird sicher spannend“, sagt Brenner. Spannend wird es auch für ihn selbst, der in dem Film von Regisseur Kurt Veth aus dem Jahr 1983 selbst als junger Mann mitspielt. „Ich schaue mir das gerne nach all den Jahren nochmal an. Übrigens ist auch mein Freund Thomas Rühmann in dem Film dabei“, erzählt Brenner. Rühmann ist unter anderem bekannt als Chefarzt der Sachsenklinik in der ARD-Serie „In aller Freundschaft“.

Der Defa-Film über das Leben Martin Luthers gilt Brenner jedenfalls als eindeutig beste Verfilmung des Stoffs. Anlass des Films war übrigens der 500. Geburtstag des Reformators. „Wie die Defa das Leben Luthers damals verfilmt hat, das war historisch ziemlich mutig“, findet Brenner.  Wer sich selbst davon überzeugen möchte, muss allerdings Sitzfleisch mitbringen. Die fünf Folgen dauern insgesamt 450 Minuten. Brenner rechnet mit einem Ende gegen 23 Uhr.

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