Knöchel tritt zurück, Nachfolger nominiert

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von Felix Knothe

Der hallesche Landtagsabgeordnete Swen Knöchel ist überraschend vom Fraktionsvorsitz der LINKEN-Landtagsfraktion in Magdeburg zurückgetreten. [ds_preview]In einer Mitteilung auf Facebook erklärte er am Freitagmittag, Anlass seien Aufforderungen des Landesvorsitzenden Andreas Höppner und des Fraktionsvorstands, bei der turnusmäßig im November anstehenden Neuwahl des Fraktionsvorsitzenden nicht wieder anzutreten. Am Abend nominierte der Fraktionsvorstand Thomas Lippmann als Nachfolger für Knöchel.

Swen Knöchel ist als Fraktionsvorsitzender der Linksfraktion im Magdeburger Landtag zurückgetreten. Foto: Linksfraktion

Vorausgegangen war offenbar ein Machtkampf in der Landtagsfraktion. Knöchel hatte das Amt nach der für die LINKE enttäuschenden Landtagswahl 2016 übernommen, in den Augen seiner Genossen aber dem Vernehmen nach oft eine unglückliche Figur gemacht. Viele in der Fraktion sollen zuletzt eine klare inhaltliche Strategie des Vorsitzenden vermisst haben. Knöchel habe selbst intern kaum Positionen bezogen. Hinzu sollen auch kommunikative Dissonanzen gekommen sein. Zudem war Knöchel in einen kleineren Skandal um eine Kita in Bitterfeld verwickelt, die er jahrelang ehrenamtlich mitgemanagt hatte. Unter seiner Ägide waren mehrere Steuererklärungen nicht abgegeben worden.

Sowohl Fraktion als auch der Landesvorsitzende der Linken dankten Knöchel in getrennten Erklärungen für seine Arbeit. Er werde für die LINKE auch in Zukunft eine wichtige Stütze in der Landtagsfraktion und im Landesverband sein, erklärte Andreas Höppner. „Seine Kompetenz ist für uns unverzichtbar.“

Lippmann, der vor seiner Wahl in den Landtag Landesvorsitzender der Bildungsgewerkschaft GEW war, war bisher der Bildungsexperte seiner Fraktion.

Dieser Beitrag ist eine aktualisierte Version eines früheren Textes.

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Albrecht Pohlmann
6 Jahre her

Bei der Bundes-Linken – so suggerieren es wenigstens die etablierten Medien – wird ein Richtungsstreit ausgefochen. Geht es bei der Linken in Magdeburg nur Unzufriedenheit über das Fehlen einer „klaren inhaltlichen Strategie“ bei Herrn Knöchel – oder steckt mehr dahinter, etwa: oben genannter Richtungsstreit?