Explosion in Grube Teutschenthal: Bergleute gerettet

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In Teutschenthal werden teils giftige Abfälle für den Versatz unter Tage aufbereitet. Die Stoffe werden offen auf dem Gelände gelagert. (Foto: Jan Möbius)
Die Grube Teutschenthal ist ein stillgelegtes Salzbergwerk, in dem teils giftige Abfälle im Versatz unter Tage eingelagert werden. (Foto: Jan Möbius/Archiv)

Halle/StäZ – Am Freitagmorgen hat es im Bergwerk Teutschenthal unter Tage eine Explosion gegeben. Kurz vor 9 Uhr wurde Grubenalarm gegeben und Rettungskräfte alarmiert. Die Grubenwehr und die Teutschenthaler Feuerwehr waren im Einsatz. Wie die Betreiberfirma GTS auf einer Pressekonferenz am Mittag mitteilte, gab es zwei Verletzte, die von der Grubenwehr gerettet und ins hallesche Klinikum Bergmannstrost gebracht wurden. Beide, ein 24-jähriger Deutscher und ein 44-jähriger Pole, seien ansprechbar gewesen. 34 andere Bergleute hatten sich laut Betreiber nach dem Grubenalarm in sichere Bereiche zurückgezogen und waren dann entsprechend einem Evakuierungsplan gegen 11 Uhr wieder ans Tageslicht gebracht worden. Sie hätten sich zu keinem Zeitpunkt in Gefahr befunden.

Grubenmitarbeiter und Feuerwehr am Freitag auf dem Gelände der GTS im Teutschenthaler Ortsteil Teutschenthal-Bahnhof. (Foto: mag)

Betroffen von der Explosion ist der Schacht in Teutschenthal Bahnhof. Zur Schwere und Ursache der Explosion liegen noch keine abschließenden Informationen vor. Es habe sich um eine Verpuffung an einem Damm in einem Salzstock gehandelt, offenbar bei der Vorbereitung der täglichen Arbeiten dort, so der technische Direktor der Grube Teutschenthal Erik Fillinger. Wie der MDR berichtet, geht das Bergamt vorläufig von einer Wasserstoffexplosion aus. GTS bestätigte, dass die verbauten mineralischen Abfälle ein „Wasserstoffbildungspotenzial“ hätten. Die genaue Ursache des Unglücks wird jedoch erst durch Experten des Grubenbetreibers und des Landesbergamts ermittelt. Solange ruhen die Arbeiten in der Grube.

Im ehemaligen Salzbergwerk Teutschenthal lagert die Firma GTS Abfälle im Versatzverfahren ein. 1996 hatte es im Bergwerk einen massiven Gebirgsschlag gegeben, bei dem Teile der Grube unter Tage eingestürzt waren und ein Erdbeben in Halle und Umgebung ausgelöst hatten. Eine Verpuffung wie am Freitag habe man jedoch noch nicht erlebt, so Fillinger.

Anmerkung: Der Beitrag wird aktualisiert, sobald neue Informationen vorliegen.

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