Laternenfest: Absprung zu neuem Konzept?

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Ein Höhepunkt des Laternenfestes in Halle ist seit wenigen Jahren auch das Brückenspringen. (Foto: Jan Möbius)
Ein Höhepunkt des Laternenfestes in Halle ist seit einigen Jahren auch das Brückenspringen. (Foto: Jan Möbius)

Halle/StäZ – In Halles Rathaus ist man offenbar mit dem althergebrachten Laternenfestkonzept nicht mehr zufrieden. Stadtmarketing-Chef Mark Lange und Oberbürgermeister Bernd Wiegand (Hauptsache Halle) kündigten am Sonntagnachmittag einen Ideenwettbewerb für die kommenden Veranstaltungen an der Saale an. Was konkret geändert oder verbessert werden soll, dazu machten Wiegand und Lange keine konkreten Angaben. Derweil verabschiedete Wiegand den bisherigen Cheforganisator des Laternenfestes Jürgen Reichardt.[ds_preview]

Mr. Laternenfest: Jürgen Reichardt
Mr. Laternenfest: Jürgen Reichardt

Reichardt sagte, das Laternenfest sei etwas Besonderes. „Es ist nicht beliebig.“ Er wünsche sich, dass sich das Fest an der Saale weiterentwickelt und dass es die Traditionen weiterhin pflegt. „Ich wünsche mir aber auch, dass es moderner wird und dass die Hallenser weiter so einbezogen werden.“ Reichardt gehörte seit 1993 zum Team, das das Laternenfest organisiert. Dafür bekam er am Sonntag den Titel „Mr. Laternenfest“ von Halles Rathauschef verliehen.

Als wäre Reichardts Abgang der richtige Zeitpunkt, das Laternenfest auf den Kopf zu stellen, offerierte OB Wiegand nur Sekunden später einen Ideenwettbewerb für ein neues Veranstaltungskonzept. Bis zum Jahresende können an die Stadt Vorschläge gesandt werden, die dann Anfang 2020 ausgewertet werden sollen. „Wir wollen versuchen, das Laternenfest für das Jahr 2020 neu aufzustellen und neu zu organisieren“, so Wiegand. Man wolle die Hallenser dabei einbinden. Wiegand sprach von einer „neuen Präsentation und neuen Art des Laternenfestes“. Halles Rathauschef ließ es freilich bei der Ankündigung. Konkret wurden weder er noch Stadtmarketing-Chef Mark Lange zu Inhalt noch zum Ziel des Ideenwettbewerbs. Ansprechpartner und der zeitliche Ablauf blieben ebenfalls im Dunkeln.

Aus Sicht der Sicherheitsbehörden müsste sich am Laternenfest kaum etwas ändern. Zwar seien mit 59 Anzeigen 23 Anzeigen mehr als 2019 registriert worden. Das hat aber laut  Annett Wernicke, Leiterin des Polizeireviers Halle, an scharfen Einlasskontrollen gelegen. Dabei seien bei 37 Besuchern Drogen gefunden worden. Die Zahl der Körperverletzungen sei hingegen auf acht angezeigte Taten gesunken. Mehr als 130 Mal musste medizinische Hilfe geleistet werden – vor allem die Hitze machte den Besuchern zu schaffen.

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siggivonderheide@me.com
4 Jahre her

neuen Konzept: mal wieder wirklich Laternen, dss wäre schön. Leiser und intimere Atmosphäre dazu und es wäre wieder ein Fest.

Dirk Dirot
4 Jahre her

Mehr Kultur, gute Bands. Die Betriebsamkeit des Rathauses würde ich unter Populismus verbuchen – es gäbe interessantere Themen – aber eben auch unliebsame Fragen