Halle/StäZ – Die Uni Halle kann zwei dringend nötige Bauvorhaben beginnen. Der Finanzausschuss des Landtags gab am Mittwoch grünes Licht für Investitionsmittel in Höhe von rund 42 Millionen Euro. Damit sollen das historische Institut für Chemie am Weinberg-Campus und das noch viel historischere Institutsgebäude der Geobotanik am Botanischen Garten saniert werden. Am Botanischen Garten entsteht außerdem ein Laborneubau.[ds_preview]
Die SPD-Fraktion im Landtag verkündete die Neuigkeit am Mittwoch per Pressemitteilung. Die Sozialdemokraten stellen mit Armin Willingmann auch den Wissenschaftsminister. Zu Wort kamen aber die halleschen SPD-Abgeordneten Andreas Schmidt und Katja Pähle. Schmidt ist Finanzexperte der Fraktion, Pähle ist Fraktionsvorsitzende in Magdeburg. „Ein guter Tag für die Stadt und die Universität“, sagte Schmidt. Die beiden Gebäude seien für das Stadtbild Halles bedeutend. „Sie werden bald wieder erstrahlen“, so Schmidt. Zugleich verbesserten sich Studien- und Arbeitsbedingungen der beiden naturwissenschaftlichen Institute. Katja Pähle sagte: „Mit den Beschlüssen machen wir als Landtag deutlich, was für einen großen Stellenwert unsere Hochschullandschaft für die Zukunft Sachsen-Anhalts hat.“
Ins Chemie-Institut am Weinberg-Campus, das schon teilweise saniert ist, fließen nun bis 2022 noch einmal 19,2 Millionen Euro. Saniert werden sollen die Gebäudeteile B und D des in den 1950er Jahren errichteten und unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes. So sollen 1.900 Quadratmeter Nutzfläche wiedergewonnenen werden. Auf ihr werden Laborplätze für 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und für 150 Studierende eingerichtet.
Ein Laborneubau im Botanischen Garten soll den dortigen Unistandort erweitern. Auch ein neues Herbarium ist geplant. Das Gebäude des Instituts für Geobotanik wird zudem grundsaniert und mit einem Aufzug versehen. Es stammt aus den 1840er Jahren und ist damit das älteste Institutsgebäude der Uni Halle überhaupt. Der Altbau hat 1.100 Quadratmeter Nutzfläche, mit den Neubauten kommen noch einmal 1.600 Quadratmeter hinzu. Kostenpunkt insgesamt 23 Millionen Euro. Beide Bauprojekte zusammen sind damit die größten Uni-Investitionen seit dem Bau des neuen Steintor-Campus – die Unimedizin nicht mitgerechnet.
Das sind in der Tat gute und von uns lange ersehnte Nachrichten. Danke! https://t.co/HL0iV3Cw90
— Christian Tietje (@TietjeChristian) January 9, 2019
Unirektor Christian Tietje, der bereits begeistert getwittert hatte, sagte am Mittwochabend zur Städtischen Zeitung, die Investitionen seien dringend notwendig, „insbesondere für die Forschung, die Ausbildung von wissenschaftlichem Nachwuchs und die Gewinnung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern“. Und weiter: „Wir danken dem Parlament und der Landesregierung und hoffen, dass auch über weitere dringende Baumaßnahmen der Universität schnell und positiv entschieden wird.“ Zu genauen Zeit- und Umsetzungsplänen konnte die Uni am Mittwoch noch keine Auskunft geben. Man gehe jetzt in die Planungsphase, sagte eine Sprecherin.
